PLZ oder Radius: Was funktioniert besser beim Matchmaking?
Location based Match-Making
Eine Standardfunktion von Online-Plattformen ist die Umkreissuche. Die beiden gängisten Ansätze sind die Verwendung von Postleitzahlen (PLZ Umkreissuche) oder die Radius-Suche.
Das Problem: Postleitzahl-Suche verbunden mit einer Umkreissuche
Uns wurde ein interessantes Problem vorgestellt: Ein Job wird auf einer Plattform gepostet, wobei der Standort und ein gewünschter Arbeitsradius angegeben werden. Das System sollte dann automatisch erkennen, welche Postleitzahlen in diesem Radius liegen und diese dem Job zuordnen.
Die Schwierigkeit liegt darin, dass Postleitzahlenbereiche oft unregelmäßige Formen haben und ein vorgegebener Radius nur Teile einer bestimmten PLZ abdeckt.
Wenn beispielsweise ein Job in 53111 gepostet wird und einen Radius von 5 km angibt, kann dieser Radius Teile von 53119 überlappen, obwohl der größte Teil von 53119 außerhalb dieses Radius liegt. Ein Jobsuchender aus 53119 könnte dann den Job als verfügbar sehen, obwohl er eigentlich nicht in seinem Bereich liegt.
Die Lösung
Die Mischung von Radius und PLZ kann zu ungenauen oder irreführenden Suchergebnissen führen. Daher sind hier einige Lösungsvorschläge:
Postleitzahl-basierte Suche: Eine solche Suchfunktion lässt sich auch ohne externe APIs und Geocoding umsetzen.
Nur Radius-Suche: Plattformen sollten nur eine Radius-basierte Suche (Umkreissuche) anbieten. Jobsuchende könnten dann ihren genauen Standort (z.B. ihre Adresse und den gewünschten maximalen Umkreis) eingeben und die Plattform könnte die Jobs anzeigen, die in diesem Radius verfügbar sind. Eine Vermischung von PLZ- und Umkreissuche ist nicht zu empfehlen weil es zu unerwarteten Ergebnissen führen kann.
Reisezeit-basierte Suche: Die Google Maps Distance-Matrix ermöglicht es, die Reisezeit mit verschiedenen Verkehrsmitteln für zwei oder mehr Punkte zu ermitteln (es stellt eine Lösung für das Travelling-Salesman-Problem dar). Jobportale könnten z.B. die Funktion anbieten dass Suchende nach Jobs filtern, die mit dem ÖPNV innerhalb von maximal einer Stunde erreichbar sind.
Fazit
Eine Umkreissuche sollte nachvollziehbare und akkurate Matching-Ergebnisse liefern. Dazu sollte klar kommuniziert werden, wie gematched wird, zum Beispiel ausschließlich auf Basis des User-Standorts und des eingestellten Radius.
Es folgt ein simples Beispiel welches das Problem mit realen Adressen beschreibt und veranschaulicht.