Wie man ein SaaS-Projekt validiert
Die Entwicklung eines neuen SaaS-Produkts ist eine aufregende, herausfordernde Aufgabe. Dieser Artikel richtet sich an Gründer und Stakeholder, die ein Projekt für die Vermarktung an Endkunden planen. Er ist weniger für diejenigen gedacht, die ein SaaS-Produkt für den internen Gebrauch in ihrer eigenen Firma entwickeln.
Für jedes neue Produkt ist die Validierung der Nachfrage ein wichtiger Schritt vor der Entwicklung. Eine effiziente und zielgerichtete Entwicklung kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.
Wir stellen zwei bewährte Methoden vor: die klassische Marktforschung und den Pre-Sale, bei dem das Produkt verkauft wird, bevor es überhaupt entwickelt ist.
Die Geschäftsidee validieren
Die Validierung der Idee vor der eigentlichen Entwicklung ist von entscheidender Bedeutung. Als Agentur sehen wir uns in der Verantwortung, unseren Kunden dabei zu helfen, ihre Ideen auf Herz und Nieren zu prüfen, bevor sie erhebliche Ressourcen in die Entwicklung investieren. Dieser Schritt gewährleistet nicht nur die Machbarkeit des Projekts, sondern minimiert auch das Risiko von Fehlinvestitionen.
Wenn eine Idee validiert wird, können wir sicherstellen, dass es einen tatsächlichen Bedarf auf dem Markt gibt. Dies verhindert, dass Zeit und Geld in ein Produkt fließen, das später keine Abnehmer findet. Eine gründliche Validierung dient als Fundament für alle nachfolgenden Entwicklungsphasen und steigert die Wahrscheinlichkeit, dass das Endprodukt erfolgreich sein wird.
Die Validierung hilft uns und unseren Kunden auch dabei, die Bedürfnisse der Zielgruppe besser zu verstehen. Indem wir vorab Feedback von potenziellen Nutzern einholen, können wir die Produktentwicklung gezielt darauf ausrichten.
Methoden zur Validierung einer Idee
Die zwei Hauptmethoden zur Validierung einer Idee ist zum einen die klassische Marktforschung und der "Pre-Sale" oder eine Warteliste.
Klassische Marktforschung
Die klassische Marktforschung umfasst die Recherche und Sammlung von Daten über den Markt und die potenziellen Kunden und konkurrenten. Ziel ist es, die Marktbedingungen, Kundenbedürfnisse und das Wettbewerbsumfeld zu verstehen, um die Erfolgschancen eines neuen Produkts einschätzen zu können.
Schritte zur Durchführung
Umfragen: Umfragen sind ein effizientes Mittel, um quantitative Daten zu sammeln. Sie helfen dabei, die Meinungen, Bedürfnisse und Vorlieben einer großen Zielgruppe zu erfassen. Online-Umfrage-Tools wie SurveyMonkey oder Google Forms sind hierbei sehr nützlich.
Interviews: Tiefeninterviews mit potenziellen Kunden bieten qualitative Einblicke und ermöglichen ein tieferes Verständnis der spezifischen Anforderungen und Probleme, die das neue SaaS-Produkt lösen soll. Diese Interviews können persönlich, telefonisch oder per Videoanruf durchgeführt werden.
Wettbewerbsanalyse: Die Analyse der Wettbewerber hilft dabei, die Stärken und Schwächen bestehender Lösungen auf dem Markt zu identifizieren. Dies beinhaltet die Untersuchung der Funktionen, Preisstrategien und Kundenzufriedenheit der Wettbewerbsprodukte. Tools wie SEMrush oder Ahrefs können dabei unterstützen, wertvolle Wettbewerbsdaten zu sammeln.
Pre-Sale: Das Produkt verkaufen, bevor es entwickelt wird
Das Pre-Sale-Konzept beinhaltet den Verkauf eines Produkts, bevor es vollständig entwickelt ist bzw. die Entwicklung begonnen hat. Ziel ist es, die Nachfrage nach dem Produkt zu validieren, bevor erhebliche Ressourcen in die Entwicklung investiert werden. Das Konzept ist ähnlich dem Crowdfunding, bei dem eine Produktidee öffentlich (durch die "Crowd") finanziert wird.
Die Idee des Pre-Sales ist: Wenn sich zahlende Interessenten für ein Projekt finden lassen, ist es ein starker Indikator des Bedarfs.
Der "Pre-Sale"-Ansatz richtet sich gegen den Fehlschluss "If You Build It, They Will Come". Dieser Satz geht auf den Film "Field of Dreams" von 1989 zurück. Wenn man dieses Prinzip auf eine Geschäftsidee anwendet, begibt sich der Unternehmer in den Risikobereich: Es wird in ein Projekt (Zeit und Ressourcen) investiert obwohl noch nicht klar ist ob der Markt diese Lösung annimmt.
Vorteile des Pre-Sale für die Validierung
Der Pre-Sale bietet mehrere Vorteile für die Validierung einer Idee:
Nachweis der Marktnachfrage: Wenn Kunden bereit sind, für ein noch nicht fertiges Produkt zu zahlen, ist dies ein starkes Indiz dafür, dass ein echter Bedarf besteht.
Risikominimierung: Unternehmen können das finanzielle Risiko minimieren, indem sie nur in die Entwicklung von Produkten investieren, die bereits auf Interesse stoßen.
Frühes Kundenfeedback: Pre-Sale-Kunden können wertvolles Feedback geben, zum Beispiel Wünsche für zukünftige Funktionen.
Praktische Schritte zur Umsetzung
Erstellung einer Landingpage: Entwickeln Sie eine Landingpage, die das Produkt vorstellt und die wichtigsten Vorteile und Funktionen hervorhebt. Die Seite sollte klare Call-to-Actions (CTAs) enthalten, die zum Kauf oder zur Anmeldung für eine Warteliste führen. Eine solche Website eignet sich auch hervorragend um potentielle Investoren vom Projekt zu überzeugen.
Marketingkampagnen: Nutzen Sie verschiedene (organische) Marketingkanäle wie Social Media, E-Mail-Marketing, Content-Marketing und bezahlte Werbung, um Aufmerksamkeit für Ihre Landingpage zu generieren und potenzielle Kunden anzusprechen. Heutzutage ist insbesondere die Nutzung von Social Media zur Reichweitengenerierung zu empfehlen.
Zahlungsabwicklung: Implementieren Sie eine zuverlässige Zahlungsabwicklung auf Ihrer Landingpage. Plattformen wie Stripe bieten einfache Lösungen für die Integration von Zahlungsoptionen für die keine technischen Kenntnisse benötigt werden.
Nächste Schritte: Das SaaS entwickeln
Wenn die Idee validiert es, kann die Projektplanung beginnen um das neue SaaS zu entwickeln. Zur Planung von Softwareprojekten haben wir bereits einen Guide, er ist hier zu finden.